Johan Museeuw

Photo: courtesy Wim Dingemanse

Photo: courtesy Wim Dingemanse

Ex-Radprofi Museeuw kaufte EPO in Köln
Erstellt 21.01.09, 17:38h, aktualisiert 21.01.09, 18:04h

Er war der König der Radsport-Klassiker, gewann drei Mal Paris-Roubaix. Dann beendete ein Doping-Skandal die Karriere von Johan Museeuw. In seinem Buch schreibt der Belgier jetzt über seine Jahre als Profi, EPO und eine Kölner Apotheke.


BRÜSSEL - Der als Dopingsünder überführte Klassiker-König Johan Museeuw hat sich offenbar in Köln mit verbotenen Mitteln eingedeckt. Das schilderte der Belgier, der jüngst zu einer Haftstrafe von zehn Monaten auf Bewährung verurteilt worden war, in seinem Buch.
"Ich war in Köln, habe in einer Tiefgarage geparkt und anschließend eine Apotheke betreten. Ich habe dem Apotheker auf einem Papier gezeigt, was ich brauche. Der Apotheker sagte mir etwas, was ich nicht verstanden habe, und gab mir ein kleines Paket. Ich zahlte in bar, zwischen 50 und 100 Euro. Der Apotheker wollte von mir nichts weiter haben. Offensichtlich sind EPO und Aranesp in Deutschland frei erhältlich gewesen", schrieb der 43-Jährige, der in seiner Karriere je dreimal die Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix gewann.

Museeuw war durch den Skandal um den Veterinär Jose Landuyt überführt worden. Der geständige Tierarzt aus Oostrozebeke hatte Sportler mit muskelbildenden Medikamenten versorgt. Mit der Aufzeichnung von Handy-Gesprächen und SMS-Mitteilungen konnte die Justiz auch Museeuw nachweisen, dass er sich mit den Dopingmitteln Epo, Aranesp und Dexomethason versorgt hatte. Im Januar 2007 hatte der Klassikerspezialist ein Doping-Geständnis abgelegt.

Museeuw bereut inzwischen, zu Dopingmitteln gegriffen zu haben. "Ich bin nur ein Mensch aus Fleisch und Blut. Ich schwebte auf einer Wolke. Ich war der König und wollte auf dem Thron bleiben. Deswegen meine Flucht zu EPO", sagte der Ex-Weltmeister. (sid)


Misschien ook interessant:

Reactions/comment:



621


Ruud Vanjoost

Published by: Ruud Vanjoost at 2009-01-22 08:34:30



Es ist nicht nicht leicht zu glauben, was die kölnische Rundschau dort schreibt. Epo sowie Epo Präperate waren doch wohl niemals frei erhältlich.

Reply