Berhard Kohl will sein Schweigen beenden.

WIEN. Der des EPO-Dopings überführte Radprofi Bernhard Kohl muss sich am Montag bei der Anti-Doping-Agentur (NADA) zur Anhörung einfinden. Dass er dabei zu Fragen über Hintermänner auf die Bremse steigt, glaubt sein Manager Stefan Matschiner nicht.
„Kohl wird sagen, wo er es sich geholt hat. Er hat diejenige Person bekniet und hat es dann auch bekommen“, sagt Matschiner. Der Laakirchner musste sich mit kritischen Dopingfragen selbst schon des Öfteren auseinandersetzen. So stand er als persönlicher Gast Walter Mayers während der olympischen Dopingaffäre in Turin 2006 der ÖSV-Disziplinarkommission Rede und Antwort. Auch seine Freundschaft mit Manfred Kiesl, finanzstrafrechtlich wegen Dopinghandels verurteilt, sorgt für Wirbel. Ein Schützling seiner damals mit Kiesl gegründeten Management-Agentur, der Hindernisläufer Simon Vroemen, wurde zudem heuer des Dopings überführt. Doch Matschiner verteidigt sich: „Wissen tun wir Manager viel, aber zwischen etwas wissen und Doping aktiv unterstützen ist ein Unterschied.“

Gewusst hatte der ehemalige Leichtathlet auch, dass Kohl Verbotenes im Schilde führte. „Wir haben im März oder April, das weiß ich nicht mehr genau, zum ersten Mal darüber geredet. Ich habe damals zum Bernhard gesagt, lass die Finger davon. Es wird genau so kommen wie beim Johann Mühlegg. Wenn das wirklich so ist, dass du das einmal im Monat nehmen musst und es wirkt dann einen Monat lang, dann muss das sicher so stark sein, dass sie es bald finden.“

Was sich nicht mit den bisherigen Aussagen des Tour-de-France-Dritten deckt. Kohl begründete sein Dopingvergehen mit seinem Sturz beim Rennen Dauphiné Libéré am 11. Juni 2008. Da er um seine Form bei der nachfolgenden Tour fürchtete, griff er zum verbotenen Tempomacher. (chz/fei)


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